ist wohl das normalste auf der Welt. Jeder hat einen Plan. Einen Plan fürs Leben.
Mit 25,26 habe ich einen Partner, wenn alles gut läuft oder vielleicht auch nicht, möchte ich mit 28 mein erste Kind und mit 30 dann mein zweites. Entweder wir wohnen bereits in einer Wohnung oder man wird sich dann eben ein Haus bauen. Kinder gross ziehen, arbeiten, die Familie geniessen und … . Oder eine Jobkarriere kann ja genauso ein Plan sein, eventuell sogar leichter durchführbar, als der „normale“ Familienplan. Es wird auch noch andere Pläne geben, aber um das geht es mir ja gerade nicht.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die meisten Menschen nach dem sie diesen verallgemeinerten Punkten ganz gut oder etwas schlechter bewältigt haben, dann da stehen und wieder einen Plan brauchen. Immer volle Kontrolle über sein Leben zu besitzen. Kontrolle, Kontrolle.
Auf was ich eigentlich hinaus will, ist es denn wirklich so sinnvoll einen Plan zu haben?
Die meisten grossen Pläne brauchen zur Vollendung ja schliesslich Jahre der Arbeit und des Abmühens. Das heisst wiederum, da man sich ja mehr oder weniger ständig entwickelt, neue Einflüsse auf einen treffen, sich neue Möglichkeiten bieten, diese höchstwahrscheinlich gar nicht wahr nehmen kann, denn man hat ja einen Plan. Und wenn ich in meinen Plan nachschaue, dann steht da nichts von einer Sommerpause. Denn vergeudete Zeit sind Sorgen, die man eh schon genug hat.
In Wirklichkeit hat man ja keine Ahnung, wie es wirklich rennen wird, der Planablauf. Theorie und Praxis, eindeutig zwei verschiedene Paar Schuhe. Und wenn es mal nicht so läuft, und das wird es ganz bestimmt, dann ist man deprimiert und was weiss ich … . Wer weiss was man wird, welche Erfahrungen man macht, wohin man sich entwickelt, wenn man die gebotenen Möglichkeiten, auch nur teilweise, annimmt und lebt.
Ich will hier ja nicht sagen, dass Pläne komplett für die Katz sind, sondern eher dass man sich eher „kleine“ Pläne entwerfen könnte. Dazu einige Ziele. Ein Ziel zu haben heisst, aber heisst nicht dass man einen Plan hat wie man dort hinkommt. Ich kann genauso auf ein Ziel hinsteuern, obwohl ich keine Ahnung habe wie der Weg dorthin ist. Ob ich den Himalya überqueren muss oder über die Behringsee ausweichen muss um nach Alaska zu kommen. Ich brauche nur einen Kompass um mich immer wieder auf mein Ziel auszurichten.
Ziele braucht man, aber den Weg dorthin muss man nicht kennen. Denn sieht man sowieso wenn man darauf geht. Und wie allgemein bekannt, ist der Lebensweg eine Einbahnstrasse, zurückgehen kann man eher selten, aber es gibt einen Haufen Kreuzungen die man benutzen kann um sich wieder in die Richtung seines Ziels einzupendeln.
Zusätzlich kann man auf dem Weg ja sein Ziel editieren oder austauschen, es gibt genug Möglichkeiten die sich auf einem Weg auftun, weil man ja, soweit ich mich erinnern kann, nicht verdammt noch mal alleine auf dieser Welt ist. Und wenn die Maurer nicht wären oder die LKW-Fahrer, dann kann ich jeden Ziegel alleine 20 km schleppen und die Mauer setzen. Aber das ist nunmal nicht der Fall, und da es viele von uns gibt, und jeder Ziele verfolgt, heisst auf dem Weg ist, trifft man sich auf Kreuzungen und trinkt einen Kaffee, erzählt sich so wo man schon war, wohin man eigentlich will, etc. … .
Das Paradoxe ist ja, wie ich bereits erwähnt habe, das Leben ist eine Einbahnstrasse. Aber es kommt immer darauf an aus welcher Richtung man kommt. Das ist ja nicht wie im Autostrassenverkehr, wo eine Einbahn wirklich nur von einer Richtung aus befahren werden darf. Die Lebenstrasse sind zweispurig, aber doch Einbahnstrassen. Also 2 Einbahnstrassen die nebeneinander laufen.
Man kommt also auf einem Weg zu einer Kreuzung, packt seine Jause aus, unterhaltet sich mit dem der gerade aus einem anderen Weg rausgekommen ist woher er gekommen ist, was es denn dort so gibt. Das Erzählte gefällt einem und, nun kommt der Punkt, derjenige der den Weg bereits gegangen ist, kann ja nicht mehr zurück, das ist halt so eine Lebensregel, ABER der Zuhörer kann diesen Weg einschlagen.
Das heisst das man nicht alleine auf der Welt ist und alle Wege die man selbst schon gegangen ist mit den anderen die den Weg noch zu gehen haben oder gehen werden zusammenhängen. Wenn ich also Müll auf meinem Weg hinterlasse, so zerstöre ich die schöne Aussicht die ich geniessen durfte für den Nächsten.
Ziele können sich im Lauf der Lebenszeit ändern, genauso wie sich der Mensch, der diese Ziel verfolgt, ändert. Und Veränderungen sind gut. Wenn es keine Veränderungen gäbe, würden wir wahrscheinlich immer noch in Höhlen sitzen und uns den Arsch abfrieren.
Manche Dinge ändern sich schneller, manche langsamer, manche brauchen ewig, manchmal kommt die nächste Kreuzung etwas später, manchmal trifft man jeden Tag auf eine.
„sein Ziel editieren“ klingt geil ;)
ansonsten frag ich mich ob du diesen text selbst geschrieben hast :D
Die sechs Phasen der Planung:
1. Begeisterung
2. Verwirrung
3. Ernüchterung
4. Suche nach dem Schuldigen
5. Bestrafung der Unschuldigen
6. Auszeichnung der Nichtbeteiligten
;-)