Money, money, money , …. NO MORE MONEY!

Wie kann eigentlich ein Staat , zB Frankreich, ca, 1500 Milliarden Euro Schulden machen/haben, wo bei sie als Staat natürlich nicht alleine dastehen und mir jemand immer noch sagen wollen, dass das System funktioniert?

Welches Land auf Erden, ausser vielleicht der Vatikan, Monaco und sonstige Ministaaten, hat den keine Schulden?

Wie kann sowas überhaupt funktionieren, bzw, woher kommt denn das Geld für sowas?

Machen die Schulden bei Firmen die nicht bezahlt werden? Werden dann die Arbeiter nicht mehr bezahlt oder die Preise aufgrund der Staatsschulden erhöht …. oder borgt man sich das Geld bei der Weltbank aus und woher nehmen die dann das Geld?

Ich kapiere das System nicht bzw. kann ich mir einfach nicht mehr vorstellen, dass so ein System recht viel länger funktionieren kann, irgendwann muss es einfach kolabieren bzw. ersetzt werden durch was anderes.

Wer hat eine Antwort oder Theorie?

S/W druck in Mac OS X

Seltsamerweise ist es gar nicht so einfach auf die schnelle in Mac OS X ein Farb-Datei in Graustufen oder schwarz/weiss auszudrucken. (ohne Software von Dritten)

Nach etwas Suche bin ich zu folgenden Lösungen gekommen:
1) Die Einstellungen im Druckdialog sind je nach Drucker(treiber)  abhängig.
2) Was überall funktionieren sollte ist das Programm ColorSync-Dienstprogramm (dort in den Einstellungen auf Graustufen umstellen oder Duplex oder je nach dem) und dann speichern.

Weitere Lösungvorschläge sind gerne willkommen.

php browser language detection

da dies die einzige version, die sofort funktioniert, die ich gefunden habe, dachte ich die gehört vervielfältigt … .

von:
http://wiki.birth-online.de/snippets/php/languagedetection ….. thx

– gibt das ergebnis in der variable $lang aus

::::::::::::::::

Gets the ”accepted languages”-string from the browser and finds the best fitting from the available languages defined in $langs. Result is stored in $lang.

<?php

  $langs = array('de', 'en');
  if (!empty($_GET['lang']) && in_array($_GET['lang'], $langs)) {
    $lang = $_GET['lang'];
  } else {
    if (!empty($_SERVER['HTTP_ACCEPT_LANGUAGE'])) {
      $browserlang = $_SERVER['HTTP_ACCEPT_LANGUAGE'];
      $li = 999;
      $lang = $langs[0];
      foreach ($langs as $l) {
        $x = strpos($browserlang, $l);
        if ($x !== false && $x<$li) {
          $li = $x;
          $lang = $l;
        }
      }
    } else {
      $lang = $langs[0];
    }
  }

?>

:::::::::::::::::::::::::::::::

CCC: Forderungen für ein lebenswertes Netz

Forderungen für ein lebenswertes Netz

Der Chaos Computer Club (CCC) hat seit Beginn seines Bestehens die Chancen und Möglichkeiten, die das vernetzte Leben mit sich bringt, erkannt und propagiert. Viele der ursprünglichen – damals noch futuristisch anmutenden – Visionen sind inzwischen nicht nur Realität, sondern Selbstverständlichkeiten in der Mitte der Gesellschaft geworden. Der Einzug des Internets in den Alltag fast der gesamten Bevölkerung hat uns Datenschutzsorgen gebracht, aber auch zu einer Demokratisierung, einer Bereicherung aus wissenschaftlicher, sozialer und künstlerischer Sicht geführt. Die Selbstheilungskräfte des Internets haben dabei viele befürchtete dystopische Auswüchse ohne staatliches Eingreifen verhindern können. Aus unserer Sicht liegt der aktuellen Diskussion eine Fehleinschätzung zugrunde, an welchen Stellen Regulierungsbedarf notwendig ist und an welchen nicht.

Wir haben daher in klare Worte gefaßt, welche Errungenschaften erhalten und welche aktuellen Mißstände unserer Meinung nach angepackt werden müssen, welche Risiken für die Zukunft einer wettbewerbs- und lebensfähigen Gesellschaft im Netz wir sehen und wohin die Reise gehen soll. Diese Reise kann natürlich nur unter Mitnahme aller Bürger, die ausreichend schnell, unzensiert und unbevormundet an ein interaktives Netz angeschlossen sind, Fahrt aufnehmen.

Wir sehen es als Problem, wenn das Netz nur als Quell ewigen Übels wahrgenommen wird, welches streng reguliert und möglichst mehrwert-gerecht präsentiert werden muß. Als Abbild des Lebens hat der Markt im Netz seinen Platz – genau wie die Politik, aber keiner der Spieler darf zum übermächtigen Kontrolleur werden. Dazu muß der Staat mit gutem Beispiel vorangehen, darf sich nicht weiter in IT-Großprojekten über den Tisch ziehen lassen, muß die digitale Intimsphäre seine Bürger achten und selbst mit angemessener Transparenz für alle nachvollziehbar, am besten gar maschinenlesbar werden. Und wer Mißstände, Korruption und Datenskandale aufdeckt, muß belohnt, nicht geächtet und bestraft werden.

Dabei sollen die Netzbürger nicht bloß als statistische (Stör-)Größe in ausufernd wachsenden Datenbanken verbucht und verarbeitet werden. Im Gegenteil: Sie sind der Souverän und müssen im selbstbestimmten Umgang mit ihrem Netz ausgebildet werden. Dazu gehört, den Wert von Privatsphäre zu erkennen und mit den intimsten Geheimnissen achtsam umzugehen. Das Netz ist unsere gemeinsame Infrastruktur; unser Staat sollte sie aufbauen, hegen und pflegen, anstatt sich auf das Kleinhalten und Reglementieren zu konzentrieren.

Wir müssen Sorge tragen, daß Bedarfsträger und Verwertungsindustrie nicht mehr Provider und Webseitenbetreiber als Hilfssheriffs und Sündenböcke vor den Karren spannen können. Gleichzeitig müssen die seit langem konkret bekannten Fehlentwicklungen bei Fragen der Softwarepatente und des Urheberrechts korrigiert werden. Ohne neue Grundregeln für das Immaterialgüterrecht und eine Orientierung am Gemeinwohl statt an den wirtschaftlichen Interessen einiger weniger wird sich die Kluft zwischen Politikern und Internetgemeinde nur noch vertiefen.

Wir haben unseren Standpunkt in die folgenden elf Thesen zusammengefaßt, die wir hiermit zur Diskussion stellen.

Thesen zur Netzpolitik

1. Netzzugang ist ein Grundrecht und Bedingung für die Teilnahme am kulturellen und politischen Leben

Es ist Aufgabe des Staates, dafür Sorge zu tragen, daß alle Bürger Zugang zu breitbandigem Internet haben. Als Medium der Informationsbeschaffung löst das Internet den Fernseher ab, daher muß auch die Grundversorgung großzügig dimensioniert sein, damit sich jeder Bürger breitbandigen Netzzugang leisten kann. Auch darf der Entzug des Netzzugangs nicht als Strafe in Erwägung gezogen werden, weil das verhindern würde, daß Bürger am kulturellen und politischen Leben teilnehmen können.

2. Nutzen des Netzes kann sich nur entfalten, wenn die Netzneutralität garantiert ist

Kein Zugangsanbieter darf nach inhaltlichen Kriterien Einfluß auf die Verfügbarkeit, Priorisierung oder Bandbreite der weitergeleiteten Daten nehmen. Einflußnahme ist generell nur akzeptabel, wenn das dem Kunden gegenüber transparent und Teil der Vertragsbedingungen ist und tatsächlich ein Kapazitätsengpaß besteht, also der Einfluß dazu dient, allen Kunden einen fairen Teil der bestehenden Kapazität zuteil werden zu lassen.

Ein Zugangsanbieter dürfte etwa – wenn das im Vertrag steht – allen Kunden die Bandbreite beschränken, um eine Mindestbandbreite für Telefonie zu reservieren, weil Telefonate sonst gar nicht gingen. Beim Beschränken der Bandbreite dürfte er aber nicht die weiterzuleitenden Daten durchleuchten und etwa nur manche Dienste beschränken.

3. IT-Großprojekte der öffentlichen Hand nach sinnvollen Kriterien vergeben

Es sollen in Zukunft die sachpolitischen Fragen im Vordergrund stehen. Das Konzept und die Vergabe von staatlichen IT-Projekten sollen nicht weiterhin als bloße Förderprojekte für die IT-Industrie betrachtet werden. Es ist stets auch eine vorsichtige Abwägung zwischen Bürokratieabbau und zentralisierter Datenerfassung zu bedenken.

In Deutschland werden nicht selten IT-Projekte vergeben, denen es an sinnvoller Begründung und sachkundiger Konzeption mangelt. Regelmäßig scheitern sie auf ganzer Linie. Vom digitalen Behördenfunk über die Finanzamts-Software, über den “Exportschlager” Mautinfrastruktur bis hin zum “Exportschlager” Gesundheitskarte bietet das staatlich geförderte Portfolio reihenweise Rohrkrepierer.

4. Öffentliche Daten transparent handhaben

Mit Steuermitteln finanzierte Ergebnisse und Inhalte müssen allgemeinfrei werden. Der Staat hat dafür zu sorgen, daß sie im Internet für jeden verfügbar sind. Patente auf Ergebnisse, die aus Steuermitteln finanziert wurden, sind unzulässig.

Die Allgemeinheit betreffende Daten wie statistische Erhebungen, Wetterdaten, geographische Daten und Karten, Satellitenaufnahmen etc. fallen auch unter diese Regelung, selbst wenn sie nicht mit Steuermitteln finanziert wurden.

5. Klare Absage an Softwarepatente

Softwarepatente bedrohen nicht nur die europäische Softwareindustrie, sondern auch das Internet selbst. Obwohl es laut Gesetz keine Softwarepatente gibt, hat das Europäische Patentamt hunderte von ihnen erteilt. Diese Patente sollen allesamt gestrichen werden. Es muß gesetzlich sichergestellt werden, daß es auch in Zukunft keine Softwarepatente gibt.

6. Urheberrechtgesetzgebung modernisieren

Der Urheberrechtsschutz darf nicht weiter ausufern. Die Durchsetzung der Rechte der Verwertungsindustrie hat zu einem massenhaften betriebenen Abmahn-Geschäftsmodell und damit zu einem Rechtsmißbrauch geführt. Wir fordern daher eine Bagatellgrenze für die Verfolgung von Verletzungen von Immaterialgüterrechten und die Einschränkung der Kosten bei der Durchsetzung gegen Privatleute ohne kommerzielle Vorteile aus der Verletzung. Die Schutzfristen für urheberrechtlich geschützte Werke sollen verkürzt werden, um die Allmende zu stärken.

Der Chaos Computer Club setzt sich für eine Neuregelung des Kompensationsmodells für Urheber ein. Ihre Rechte und ihre Unabhängigkeit von der Verwertungsindustrie sollen gestärkt werden. Der CCC wird hierzu eine eigene Idee für die Bezahlung vorstellen, welche die Idee der Kulturflatrate abwandelt.

7. Zugangsprovider haften nicht für die Daten ihrer Kunden

Neben den Zugangsprovidern soll auch die Haftung der Webseitenbetreiber für Daten ihrer Benutzer ausgeschlossen werden. Zugangsprovider und Betreiber von Webseiten sollen zudem nur in schwerwiegenden Kriminalfällen die persönlichen Daten ihrer Kunden und Benutzer offenbaren dürfen.

Diensteanbietern sollen ermuntert werden, keine Logdaten über ihre Benutzer zu erheben und nicht nach persönlichen Daten zu fragen.

8. Private Daten besser schützen

Für den Staat muß eine rigide Datensparsamkeitsregelung gelten. Daten, die nicht objektiv gebraucht werden, dürfen nicht erhoben werden. Anfallende Daten sind unverzüglich zu löschen, wenn kein Speicherzweck belegt werden kann. Hier sind keine könnte-würde-hätte-Argumentationen der Polizeilobby gültig, sondern ein konkreter und die Nachteile aufwiegender Nutzen muß nachgewiesen sein. Das Weitergeben von zu Unrecht erhobenen Daten sowie Datenmißbrauch sollen endlich mit empfindlichen Strafen bewährt werden.

Auch bestehende Regelungen müssen geprüft werden. Andere Länder kommen ganz ohne Personalausweis aus, etwa die USA und Großbritannien. Wieso brauchen wir einen Personalausweis, zumal einen mit biometrischen Daten und Online-Zugriff der Behörden auf die Ausweisdaten? Wieso darf unser Paß biometrische Daten enthalten? Biometrische Ausweisdokumente mit funkendem Mikrochip sind nicht sinnvoll begründet, daher soll ihre Verbreitung nicht fortgeführt werden.

9. Recht auf Anonymität etablieren

Anonymität ist ein wichtiges Gut, sowohl in der realen Welt als auch im Internet. Für die politische Willensbildung ist es wichtig, daß Bürger sich informieren und diskutieren können, ohne sich beobachtet oder verfolgt zu fühlen. Authentizität im Internet darf nicht zu Lasten der Anonymität gehen und nicht durch erkennungsdienstliche Behandlung erkauft werden.

Wir fordern daher, daß Betreiber bestehender anonymer Kommunikationsmöglichkeiten wie etwa Tor nicht weiter Verfolgung und Repressalien ausgesetzt werden, sondern eindeutlich gesetzlich geklärt wird, daß sie nicht für über ihre Dienste getätigte Äußerungen belangt werden dürfen. Die vermehrten Beschlagnahmen von Computern, die Anonymisierungsdienste betreiben, sind zu beenden. Dies gilt umso mehr, da Menschen aus nicht-demokratischen Staaten auf die Bereitstellung solcher Dienste angewiesen sind.

10. Profilbildung über Menschen verhindern

Im Internet verbreitete Daten betreffen die Privatsphäre der Bürger und lassen das Erstellen umfangreicher Persönlichkeitsprofile zu. Sie müssen daher stark geschützt werden. Dies betrifft sowohl die Nutz- als auch die Bewegungsdaten. Die Zusammenführung von Daten ermöglicht zusätzliche Einblicke in die Privatsphäre der Bürger. Daher soll datenschutzrechtlich dafür gesorgt werden, daß auch jemand, der legal Zugriff auf mehrere Datenbanken hat, daraus für ihn nicht das Recht auf Zusammenführung der Daten folgt.

Datenverschlüsselung als Mittel zum informationellen Selbstschutz ist ein Grundrecht und darf nicht beschnitten werden. Dazu gehört auch, daß niemand gezwungen werden kann, seine Paßwörter oder Schlüssel offenzulegen.

11. Whistleblower-Schutz verbessern

Whistleblower müssen geschützt und dürfen nicht verfolgt werden. Keiner, der den Mut zeigt, verborgene Mißstände öffentlich zu machen, darf benachteiligt werden. Wer unbequeme Wahrheiten auch unter persönlicher Gefahr ausspricht und weitergibt, soll daher gesetzlich geschützt werden.

Deutsch reden oder Pappn halten?

für das netz-Archiv aus http://derstandard.at/1276413495020/Kommentar-der-Anderen-Deutsch-reden-oder-Pappn-halten

18.06.2010 19:01 | Karl-Markus Gauss

Deutsch reden oder Pappn halten?
„Vertrag von St. Johann“ als Schulbeispiel für fortschreitende Verkärntnerung Österreichs – Von Karl-Markus Gauss

Vor ein paar Jahren war ich auf der Hochebene von Asiago, nördlich von Verona und Vicenza, unterwegs, um die letzten Zimbern zu suchen. Ich traf ein paar greise Frauen und Männer, die sich noch in der Sprache ihrer Vorfahren, dem ältesten deutschen Dialekt, der bis heute überlebt hat, unterhalten konnten. Fast alle von ihnen erzählten mir, empört noch in hohem Alter, dieselbe traurige Geschichte: Als sie zu Zeiten Mussolinis in italienische Schulen gingen, war es ihnen verboten, selbst im Pausengespräch untereinander ihre Muttersprache zu verwenden. Der faschistische Staat anerkannte nur eine Sprache, und die war Italienisch. Entkam einem Schüler doch ein Wort in der verbotenen Sprache seiner Eltern, wurde der Übeltäter vom Lehrer vor die versammelte Klasse befohlen, und er musste den Mund öffnen, damit ihm der Lehrer hineinspucke und so die Liebe zur italienischen Sprache in ihn pflanze.

Fast überall, wo ich in Europa unterwegs war, haben mir die Angehörigen der kleinen Nationalitäten, die ich besuchte, ähnliche Geschichten erzählt. Der autoritäre Staat, der sich als Vaterland versteht, kann die Vielfalt an Muttersprachen, die auf seinem Territorium gesprochen werden, nicht dulden. Sie sind ihm ein Ärgernis, weil er seinen Zuständigkeitsbereich auf die Alltagskultur seiner Untertanen auszudehnen trachtet, und ein beständiger Anlass, die natürlichen Dinge administrativ, mit immer neuen Geboten und Verboten, Strafen und Schikanen zu regeln.

Keine Sorge, ich will damit keineswegs behaupten, dass am Elisabethinum in St. Johann/Pongau den Kindern von Migranten bald auf die beschriebene Weise dabei geholfen werde, sich widerspruchslos – und jedenfalls in ihrer eigenen Sprache wortlos – in das zu fügen, was vielen als Integration erscheint und doch nur sprachpolizeiliche Dummheit ist. Aber diese katholische Schule, die bisher über einen guten Ruf verfügte und sich in ihren – auf der vorzüglich gestalteten Homepage nachlesbaren – Grundsätzen auf die Kraft des Heiligen Geistes beruft, war jedenfalls von allen guten Geistern verlassen, als sie ihre Schüler und deren Eltern auf einen „Vertrag“ verpflichtete: Gemäß diesem wird aus der Schule ein vaterländisches Territorium, auf dem, auch in der Pause, auch im Gespräch von Freunden, nur eine Sprache erlaubt ist.

Es war ohne jeden Sinn und ein geradezu mutwilliges Unterfangen, sich einen solchen Vertrag einfallen zu lassen. Wer auf der Homepage genauer nachsieht, wird feststellen, dass unter den 400 Schülern des Elisabethinums ganze 16 einen sogenannten Migrationshintergrund haben. Es ist also von schwer zu überbietender Lächerlichkeit, zu behaupten, es gelte das Anrecht der österreichischen Schüler zu schützen, in der Pause nicht vom Gespräch ausgeschlossen zu werden; man kann sich gut vorstellen, wie die 25 Österreicher durch die eine Migrantin, die statistisch auf sie kommt, ausgegrenzt und provoziert werden. Es gab schlicht keinen Anlass für diesen Vertrag. Aber vielleicht wird der Gemeinderat von St. Johann ja demnächst verfügen, dass an der Salzach die Robbenjagd verboten sei.

Der Wahn, das Leben mit immer neuen Verordnungen zu reglementieren und selbst für Probleme, die gar nicht vorhanden sind, administrative oder legistische Lösungen zu finden, erschafft gezielt Konflikte, wo vorher keine waren. Wie dieser Vertrag erweist, schreitet die Verkärntnerung Österreichs zügig voran, vor allem auch, was die Unverfrorenheit betrifft, mit der die Wirklichkeit verleugnet wird. Wie die 400 Jugendlichen vor den sechzehn, die allesamt die deutsche Sprache beherrschen, aber eben auch ihre Migrationssprachen noch nicht vergessen haben, geschützt werden müssen, so muss ja auch Deutschkärnten vor seiner eingesessenen slowenischen Bevölkerung geschützt werden, und gleich dem Territorium der Salzburger Schule ist ganz Kärnten ein einsprachiges Herrschaftsgebiet.

Noch einiges andere droht in Salzburg so zu werden, wie es in Kärnten bereits ist. Der Lehrervertreter der Schule, Wolfgang Wenger, übrigens ein Schriftsteller, und ein durchaus ernstzunehmender, hat den Wirbel kritisiert, den der „Vertrag von St. Johann“ , der in die österreichische Schulgeschichte eingehen wird, hervorgerufen hat. In den Salzburger Nachrichten meinte er, dass es diesen Vertrag zwar gebe, aber keiner, der gegen ihn verstoße, deswegen aus der Schule „geschmissen“ werde. Na bravo, aber trotzdem, lieber Wolfgang, ist es nicht gut, einen Vertrag zu schließen und denen, die ihn geschlossen haben, dann zu sagen, dass er ohnedies nicht eingehalten zu werden braucht. So werden die Salzburger Schülerinnen nämlich zu Kärntner Politikern erzogen, die schon lange wissen, dass Gesetze nichts gelten, Regeln jederzeit gebrochen und im Übrigen drauflos gelogen und betrogen werden darf, wie es einem gerade passt.

Wie immer, wenn etwas Dummes geschieht, werden die Leute, die davon hören, selbst sofort dümmer. Dass die FPÖ von dem Vertrag begeistert ist und verlangt, dass er österreichweit zur Anwendung komme, war zu erwarten, der ungewollten Zuspruch, den das Elisabethinum von dieser Seite erfährt, ist wohlverdient. Jene, die sich bei uns am innigsten bemühen, die Integration zu behindern, pflegen sie periodisch ja am lautesten einzufordern. Aber auch die Landeshauptfrau Burgstaller, immerhin von der Sozialdemokratischen Partei, findet den nutzlosen Vorschlag aus unerfindlichen Gründen hilfreich, und die Integrationslandesrätin Doraja Eberle von der ÖVP, bisher für ihre glaubhaft verfochtene Weltoffenheit bekannt, hat sich gar zu dem Kommentar hinreißen lassen: „Wenn jemand nicht Deutsch reden will, kann er auch schweigen.“

Dieser Satz ist ungebührlich unlogisch und unerwartet bösartig. Unlogisch, weil die folgerichtige Conclusio aus dem Vertrag eigentlich lautet: Wer eine uns fremde Muttersprache hat, soll schweigen. Bösartig, weil sie den Migranten die Perspektive weist, ihre Muttersprache entweder zu verleugnen oder gefälligst die Pappn zu halten.

Dass ein solcher Vertrag pädagogisch nichts taugt, ist klar, die Kenntnis und Wertschätzung der eigenen Muttersprache ist bekanntlich die Voraussetzung dafür, andere Sprachen erlernen zu können. Was die Kinder der Migranten erfahren, ist jedoch, dass es erlaubte und verbotene Sprachen gibt und die eigene jedenfalls nichts wert ist. Freilich hat die Direktorin eine Ausnahme von der selbst gestellten Regel gewährt: Beim Lachen und beim Weinen, sagte sie, sei die Sprachenverordnung außer Kraft gesetzt. Ich dachte ja, beim Schuleingang hänge bestimmt die Tafel: „Hier wird Deutsch gelacht.“ Aber dem ist nicht so, in St. Johann darf weiterhin auf Türkisch oder Kroatisch gelacht werden, auch wenn es wenig Anlass dazu gibt.

In ihrem Leitbild (Homepage) führt das Elisabethinum als ersten Punkt an: „Als Kinder des einen Vaters einander Würde und Halt geben.“ Zur Würde des Menschen gehört, das haben mich die alten Leute aus dem Zimbernland gelehrt, dass er seine Muttersprache nicht verleugnen muss und sie dort, wo sie ihm frommt und nutzt, zum Beispiel in der Schulpause, auch gebrauchen darf. (DER STANDARD Printausgabe, 19.6.2010)

Karl-Markus Gauss, geb. 1954, Schriftsteller, Essayist und Herausgeber, lebt in Salzburg; zuletzt erschienen: „Die fröhlichen Untergeher von Roana“ (Zsolnay 2009)

Hans Dichand ist tot!

„Mit Hans Dichands Tod ist der zweite Weltkrieg auch in Österreich zu Ende gegangen. Sollte irgendwer trauern, dann ist mein Mitgefühl mit ihm, wie mit jedem Trauernden. Ich glaube, um Dichand trauern wenige. Ich sicher nicht.“ -aus http://www.zib21.com/jetztzeit/nachruf-auf-hans-dichand/

„Mit Dichands Tod ist der zweite Weltkrieg in Österreich zu Ende gegangen ….“ – ich würde sagen, hoffentlich ist eine Zeit vorbei in der eine Zeitung/ein Mann soviel Zwist und Zwietracht, soviel Unsinn in den Köpfen der Österreicher hineingewürgt hat – immer und immer wieder.

Hoffentlich ist die Zeit endlich gekommen, dass die Österreicher, deren Köpfe, befreit werden – von einer landesweite rassistischen, nationalistischen, mittelalterlichen und verlogenen Propaganda-Maschinerie.

Nicht dass es keine andere Zeitungen in Österreich gäbe, die fast genauso beschränkt wären, aber die Krone war nun mal der triumphale König auf diesem Feldzug gegen den „Schwarzen Mann“ in diesem Land.

Die Krone hat nun die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln, wir werden sehen ob und wie – und wer weiss, vielleicht werden wir in den nächsten Monaten sogar eine Überraschung erleben, … HOFFENTLICH!